Röntgenschürze für Kinder: Wenn kleine Patienten geröntgt werden müssen
Insbesondere beim aktiven Spielen und Toben kann es passieren, dass sich Kinder verletzten oder gar Arm oder Bein brechen. Um die tatsächlichen körperlichen Schäden näher diagnostizieren zu können, bedienen sich Ärzte und medizinisches Fachpersonal oftmals der Röntgenaufnahme. Für Kinder, die unter bestimmten Krankheiten leiden, werden Röntgenstrahlen ebenfalls zur Therapie eingesetzt. Beim Einsatz der elektromagnetischen Wellen ist insbesondere bei Kindern und Schwangeren jedoch Vorsicht geboten. Jegliche Schutzmaßnahmen gegen die potenziellen gesundheitsschädlichen Wirkungen sollten ergriffen werden.
Das ALARA-Prinzip
Die Internationale Strahlenschutzkommission weist auf eine bedachte Nutzung von Röntgenstrahlen hin (ICRP, 2013). Nach dem ALARA-Prinzip („As Low As Reasonably Achievable“) sollte jegliche durchgeführte Röntgenbestrahlung unter mehreren Aspekten abgewogen werden. Zunächst muss entschieden werden, ob eine Röntgenaufnahme zur Diagnose unvermeidbar ist. Ist eine Röntgenbestrahlung notwendig, muss die Strahlungsmenge angepasst sein. In Bezug auf die Produktion von Röntgengeräten beispielsweise wäre eine zu niedrige Strahlung weniger zielführend, wenn durch die niedrige Strahlungsmenge Ergebnisse unbrauchbar oder fehlerhaft wären. Es sollten also Röntgengeräte zum Einsatz kommen, die auf eine geringere Dosierung für das jeweilige Körpergewicht einstellbar sind.
Warum sind insbesondere Kinder schutzbedürftig?
Der kindliche Organismus befindet sich noch im Wachstum. Körperzellen teilen sich und sind in dieser Phase besonders anfällig für Schäden. Bei der Bestrahlung von wachsenden Zellen können irreparable Schäden entstehen. Nicht zu unterschätzen ist der Größenunterschied zwischen Erwachsenen und Kindern. Streustrahlen können eine größere Wirkung auf die Organe und Körperteile von Kindern haben, weil diese auf kleinerem Raum enger zusammen liegen. Auch das junge Alter von Kindern spielt eine entscheidende Rolle. Frühzeitige Bestrahlung kann zu Folgeschäden mit Langzeitwirkung auf die körperliche Gesundheit führen.
Wie Kinder bei Röntgenbestrahlung optimal schützen?
Es gilt die Regel, dass der gesundheitliche Nutzen der Röntgenbestrahlung das Strahlenrisiko überwiegen muss, damit der Einsatz von Strahlen gerechtfertigt ist. Der Rahmen für eine rechtfertigende Indikation sollte bei Kindern außerdem enger gelegt werden. Wenn eine Bestrahlung erfolgt, sollte eine schnelle Abwicklung ermöglicht werden, indem das Gerät und das Zubehör so vorbereitet werden, das es zu keinen Verzögerungen kommt. Insbesondere Säuglinge und junge Kinder sind möglicherweise weniger kooperativ. Die Belichtungszeit sollte ebenso so kurz wie möglich gehalten werden. Außerdem sollten Röntgenschutzbekleidung und Bleiabdeckungen angemessen gebraucht werden. Dazu gehört die regelmäßige Wartung bzw. der Austausch ausgedienter Röntgenschutzprodukte. Kleidung und Abdeckung müssen so angelegt werden, dass der Patient optimal vor Streustrahlung geschützt wird und ein angemessenes Röntgenbild erhalten werden kann.
ICRP, 2013. Radiological protection in paediatric diagnostic and interventional radiology. ICRP Publication 121. Ann. ICRP 42(2)
by Samantha Schüßler